
“Der Reichtum an Wasser und die großen Waldflächen des Apennins um Pistoia haben zur Spezialisierung der lokalen Bevölkerung in der Antike geführt, die hydraulische Energie und Holzkohle genutzt hat, um das aus den Minen der Insel Elba stammende Metall in den Schmieden (FUCINE) zu verarbeiten.”
Die Kunstgießerei Salvadore Arte Pistoia realisiert Kunstwerke aus Bronze und Eisenlegierungen, wie Gusseisen und Edelstahl, mit der Methode des „Wachsausschmelzverfahrens“, eine Methode, die seit Jahrtausenden, erst von den Ägyptern, dann von den Griechen, Etruskern und Römern angewandt wurde.
Mit Wachs, das im Folgenden modelliert wird, wird eine Form aus Gips zu ummantelt. Eine zweite Materialschicht wird auf das Wachs aufgebracht, das somit in zwei Massen eingeschlossen wird. Durch starkes Erwärmen des so erhaltenen Gehäuses schmilzt das Wachs und tritt aus den speziell eingelassenen Öffnungen aus. In den dünnen Hohlraum, gewöhnlich einige Millimeter, der vom Wachs hinterlassen wird, wird die flüssige Legierung gegossen, die durch Abkühlen und Härten das Kunstwerk ergibt, welches weiter in Feinarbeit abgeschliffen wird.
Besonders beeindruckt beim Zusehen der Prozedur des Gießens der sogenannte “Tanz” der Kunsthandwerker, die gemeinsam den großen Kessel bewegen, um die Metalllegierung in die Formen zu gießen.
Außerdem ist es unglaublich, sich vorzustellen, dass das gleiche Verfahren schon vor Jahrtausenden angewandt wurde. Ohne Handschuhe und Masken wurde der Kessel mit Metall erhitzt und in die Form gegossen um Kunstobjekte herzustellen.
Die Tradition des Gießens ist typisch für die Gegend um Pistoia und wird von Generation zu Generation weitervermittelt.
“Mit 40 Gießereien wird Pistoia im 20. Jahrhundert zur Stadt der Orgeln, Statuen, Kirchenglocken und Schlagzeugbecken.“
Zitiert aus: “Cento anni in fonderia, opere da tutto il mondo” – Fidalma Menichini e Aldo Bucci, edizione medicea Firenze 2017”